Eine Fabrikleiterin in der Ukraine brachte den Stein ins Rollen. Vereinsvorsitzende Dana Arnold hatte Direktorin Tetyana Plohenko im Unternehmen besucht und war beeindruckt: Das Unternehmen beschäftigt Hörgeschädigte, um ihnen soziale Anbindung, eine Aufgabe und ein Einkommen zu geben. Denn Hörgeschädigte haben es in der Ukraine oft nicht leicht. Schwerhörige Kinder, die in frühen Jahren keine Hörhilfe erhalten, lernen oft nie richtig das Sprechen. Entsprechend schwierig ist die Kommunikation bei der Arbeit - häufig von beiden Seiten. Potenzielle Arbeitgeber tun sich schwer mit Einstellungen. Viele Hörgeschädigte haben kein Hörgerät.
Dana Arnold beschloss, tätig zu werden und wendete sich, zurück in Bruchhausen-Vilsen, an Hörakustik Schmitz. Die Mitarbeiterinnen dort wussten Rat und informierten über die Aktion "Hilfe für kleine Ohren" der Lions Clubs in Deutschland. Die Hörakustikerinnen sammeln selber gebrauchte Geräte ihrer Kundinnen und Kunden, die diese nicht mehr benötigen und leiten sie weiter an das Hilfswerk der Deutschen Lions (jetzt Stiftung der Deutschen Lions).
Ins Leben gerufen wurde die „Hilfe für kleine Ohren" als regionale Activity vom Lions Club Wiesmoor und läuft seit Mai 2009 bundesweit. Seither verteilen Lions in Deutschland erfolgreich Hörgeräte-Sammelboxen bei Hörakustikern, Ärzten und Apotheken. Die gesammelten Hörgeräte werden zentral gelagert, gereinigt und instand gesetzt und anschließend an gemeinnützige Hilfsorganisationen mit hörbehinderten Kindern übergeben. Inzwischen wird die „Hilfe für kleine Ohren" im Auftrag der Stiftung der Deutschen Lions vom Lions Club Kelkheim koordiniert.
Wilfried Racke vom Lions Club in Kelkheim war es auch, der Kolos e.V. maßgeblich unterstützte beim "Ausfüllen eines Berges von Unterlagen", wie sich Dana Arnold erinnert. Dieser war auch nötig, denn um die Seriosität der empfangenden Organisationen sicherzustellen, überprüft die Europäische Union der Hörakustiker (EUHA) die Institutionen. Mit der UTOG (Ukrainian Association of the Deaf / Ukrainische Gemeinschaft der Schwerhörigen) in Kiew wurde ein solch kompetenter und seriöser Partner gefunden. Weil der Bedarf so groß ist, werden nicht nur bedürftige Kinder, sondern auch Erwachsene versorgt.
Die gemeinnützige Organisation UTOG vertritt Schwerhörige aus der ganzen Ukraine. Sie arbeitet eng mit den staatlichen Institutionen und anderen ehrenamtlichen Trägern sowie mit Institutionen Schwerhöriger in anderen Ländern zusammen. UTOG hilft bei der Beantragung von Sozialleistungen und möchte Menschen mit Störungen des Gehörs sozialen Schutz bieten. Von den 42.000 Hörgeschädigten in der Ukraine sind 39.000 bei UTOG organisiert. Rechtsschutz von Schwerhörigen, Unterstützung bei Ausbildung und Studium und Integration in das Arbeitsleben sind Ziele der Aktivitäten. Weiterhin kümmert sich UTOG um Reha-Maßnahmen und Unterstützung durch Gebärdensprache.
Bei den Lions werden die gespendeten Geräte auch nach Marken sortiert. Die Kolos-Hörgeräte sind zurzeit ausschließlich Geräte von Siemens. Denn in der Ukraine wollte Siemens die Aktion ebenfalls unterstützen: Man bot an, auf zwei verkaufte Neugeräte, die sich in der Ukraine nur Wenige leisten können, kostenlos ein gespendetes Gerät für einen Bedürftigen anzupassen. Wir freuen uns über diesen Synergie-Effekt.
54 | Hörgeräte bringt Dana Arnold im April 2019 in die Ukraine |
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Hörgeräte folgen im Juli 2019 |
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der Gebrauchtgeräte erweisen sich doch als nicht mehr einsetzbar |
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der Geräte fehlt zurzeit noch ein Softwareupdate oder Ähnliches. Wir hoffen noch auf Instandsetzungsmöglichkeit |
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Für alle verwendbaren Hörgeräte gibt es schon einen Empfänger, sie sind bereits "vergeben" |
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Menschen haben ihre Geräte bereits erhalten und angepasst bekommen: Sie können wieder hören! |
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Ukrainerinnen und Ukrainer hatten erstmals die Möglichkeit, die Hörwelt mit einem Hörgerät zu entdecken |
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Batterien der Stiftung der Deutschen Lions werden voraussichtlich im März 2020 an UTOG übergeben |
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Hörgeräte, die zum Teil noch ungeprüft sind, werden UTOG im März 2020 gebracht |
6,3 |
kg wiegen Hörgeräte und Batterien, die im März 2020 in die Ukraine gehen |
Stand Februar 2020
Artikel in der Kreiszeitung vom 29.4.2019